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Versuch 5: EntwicklungsphysiologieVersuch
V A,B; III A Versuch
V A: Zylindertest auf Auxin In
einem sog. „Biotest“ sollte die Wirkung eines künstlich zugeführten
Hormons auf das Pflanzenwachstum getestet werden. Auxin
(b-Indolylessigsäure, IES) ist ein
Streckungshormon, auf das besonders gut Keimscheiden (Koleoptilen) von Gräsern
ansprechen. Wir
verwendeten etiolierte Haferkoleoptilen, die 2-3 mm unter der Spitze dekapitiert
wurden. So wird das eigene Hormon entfernt und die Empfindlichkeit für
zugegebenes gesteigert. In einem Abstand von exakt 10 mm wurden die Koleoptilen
eingeritzt und durch Biegen vom eingeschlossenen Primärblatt abgezogen. Die
Koleoptilenzylinder wurden sofort in eine feuchte Kammer gelegt, wobei darauf
geachtet wurde, dass sie sich nicht teilweise mit Wasser vollsaugen konnten. In
drei Schalen wurden Zylinder gelegt und mit 12 ml von 10-3 bzw. 10-5
molarer Auxinlösung bzw. 12 ml demin. Wasser bedeckt. Auf einer Schüttelmaschine
wurden diesen dann ca. 2 h inkubiert. Die
Wachstumszunahme wurde mittels Milimeterpapier ermittelt, jedoch nur auf 1 mm
genau, da wir die Abschätzung ohne Binokular vornahmen. Die
in Wasser inkubierten Koleoptilen (20 Stück) waren jeweils ca. 1 mm länger
geworden. Koleoptilenzylinder
(20 Stück) in 10-3 M Auxinlösung:
Koleoptilenzylinder
(22 Stück) in 10-5 M Auxinlösung:
Statistische
Auswertung (Formeln siehe Skript): 1. Arithmetisches
Mittel:
x (H2O) = 1
x (10-3) = 1,5
x (10-5) = 1,23 2. Standardabweichung:
s
(H2O) = 0
s
(10-3) = 1,15
s
(10-5) = 0,92 3.
Mittlerer Fehler des arithmetischen Mittels:
m (H2O) = 0
m (10-3) = 0,26
m (10-5) = 0,20 4. Signifikanztest: a)
SD (H2O/10-3) = 0,2565, Freiheitsgrade =
38
t (H2O/10-3) = 1,95
=> Irrtumswahrscheinlichkeit: ca. 2,5% b)
SD (H2O/10-5) = 0,2065, Freiheitsgrade =
40
t (H2O/10-5) = 1,11
=> Irrtumswahrscheinlichkeit: ca. 12,5% c)
SD (10-5/10-3) = 0,31983, Freiheitsgrade
= 40
t (10-5/10-3) = 0,84
=> Irrtumswahrscheinlichkeit: zw. 12,5% und 25% Die
Berechnung des arithmetischen Mittels zeigt, dass die Koleoptilenzylinder bei
einer Inkubationszeit von ca. 2 h am besten auf die 10-3 molare
Auxinlösung ansprechen. Laut Skript resultiert dies jedoch aus der kurzen
Einwirkungszeit; auf längere Sicht ist diese Hormondosis zu hoch und die 10-5
molare Verdünnung wirkt optimal. Der
Längenzuwachs von ca. 1mm bei der Probe ohne Auxin deutet darauf hin, dass die
Koleoptilen durch die Aufnahme von Wasser auch gequollen sind. So ist nicht die
gesamte Längenzunahme auf die Wirkung des Auxin zurückzuführen. Statistisch
gesehen ist die Wirkung dennoch signifikant mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit
von 2,5% (10-3) bzw. 12,5% (10-5). Tendenziell
liess sich zwar die optimale Hormonkonzentration bestimmen, doch war die
Auswertung mit einigen Ungenauigkeiten behaftet. Problematisch war z.B. das
exakte Abmessen auf dem Milimeterpapier sowohl beim Zuschneiden als auch bei der
Bestimmung der Zunahme. Gebogene Zylinder erschwerten die Auswertung zusätzlich.
Diese Streuungen spiegeln sich rechnerisch wider in der großen
Standardabweichung. Versuch
V, B: Keimfähigkeitsprüfung mit der Tetrazoliummethode Mit
dieser Methode lässt sich schnell und einfach die Keimfähigkeit von Samen
bestimmen. In
intakten Bereichen von Embryonen wird nach dem Quellen als Stoffwechselprodukt
NADH produziert, das Tetrazolium hydriert und dadurch die lebenden Zellen anfärbt. 20
vorgequollene Maiskörner werden meridian halbiert und 1 h in eine Schale mit
1%iger Tetrazolium-chlorid-Lösung gelegt. Anhand
einer Eichtabelle wird auf positive bzw. negative Keimfähigkeit untersucht: Positiv:
5 x
1 x Negativ:
1 x
1 x
1 x 11
Hälten zeigten gar keine Färbung an. Von den gefärbten Körnern wiesen sechs
positive und drei negative Keimfähigkeit auf. Daraus ergibt sich ein Anteil von
keimfähigen Samen von 43%. Dieser
Test hat den Vorteil gegenüber der Aussaat- Methode, dass man innerhalb weniger
Stunden ein Ergebnis erhält. Jedoch liegt die tatsächliche Keimfähigkeit
meistens höher, da bei der Tetrazoliummethode Fehler unterlaufen können, wie
z.B. falsches Anschneiden, mangelhaftes Anfärben oder auch die richtige Deutung
von Grenzfällen. Unser
dennoch niedriges Ergebnis lässt darauf schliessen, dass der Mais lange oder
eventuell auch unsachgemäß gelagert wurde. Versuch
V C: Keimungshemmung durch das Fruchtfleisch Keimungshemmende
Stoffe („Blastokoline“) verhindern bei fleischigen Früchten das Keimen des
Samens innerhalb der Frucht. In einigen Fällen könnte es sich dabei eventuell
um Abszisinsäure handeln. In
drei Petrischalen mit saugfähigem Papier wurden jeweils 15 Samen der
Gartenkresse (Lepidum sativum) gelegt
und mit 4 ml der in der Tabelle angegebenen Lösungen getränkt. In einer
vierten Schale wurden die Samen auf einer Apfelscheibe aufgebracht. Nach 2 Tagen
wurden die Samen im Kühlschrank konserviert um dem Schimmelwachstum vorzubeugen
und nach drei Wochen auf Keimung untersucht:
Dass
im Ansatz mit Wasser alle Samen gekeimt waren zeigt, dass die Samen keimfähig
sind und Keimungshemmung auf anderen Einflüssen beruht. Da
auf der Apfelscheibe keine Keimung erfolgte, müssen darin hemmende Substanzen
sein. Möglicherweise ist dafür die Abszisinsäure verantwortlich, die die
Keimung supprimierte. Ob die Äpfelsäure auch hemmende Wirkung hat, läßt sich
mit diesem Versuchsansatz nicht feststellen, da zuerst überprüft werden müsste,
ob die Konzentration der verwendeten Äpfelsäurelösung der im Apfel
entspricht.
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Versuch
V C: Keimungshemmung durch das Fruchtfleisch Keimungshemmende
Stoffe („Blastokoline“) verhindern bei fleischigen Früchten das Keimen des
Samens innerhalb der Frucht. In einigen Fällen könnte es sich dabei eventuell
um Abszisinsäure handeln. In
drei Petrischalen mit saugfähigem Papier wurden jeweils 15 Samen der
Gartenkresse (Lepidum sativum) gelegt
und mit 4 ml der in der Tabelle angegebenen Lösungen getränkt. In einer
vierten Schale wurden die Samen auf einer Apfelscheibe aufgebracht. Nach 2 Tagen
wurden die Samen im Kühlschrank konserviert um dem Schimmelwachstum vorzubeugen
und nach drei Wochen auf Keimung untersucht:
Dass
im Ansatz mit Wasser alle Samen gekeimt waren zeigt, dass die Samen keimfähig
sind und Keimungshemmung auf anderen Einflüssen beruht. Da
auf der Apfelscheibe keine Keimung erfolgte, müssen darin hemmende Substanzen
sein. Möglicherweise ist dafür die Abszisinsäure verantwortlich, die die
Keimung supprimierte. Ob die Äpfelsäure auch hemmende Wirkung hat, läßt sich
mit diesem Versuchsansatz nicht feststellen, da zuerst überprüft werden müsste,
ob die Konzentration der verwendeten Äpfelsäurelösung der im Apfel
entspricht. ________________________________________ Versuch 5: Entwicklungsphysiologie
A: Zylindertest auf Auxin DurchführungVon etiolierten Haferkoleoptilen wird die auxinhaltige Spitze entfernt. Die dekappierten Koleoptilen werden auf genau 10mm gekürzt und verschiedenen Auxinkonzentrationen ausgesetzt. Nach ca. 3 Stunden wird aus den Proben das durchschnittliche Streckungswachstum ermittelt. Als externes Auxin wird IES (Indol Essigsäure) verwendet. Ergebnis
Signifikanz: Wasser/Auxin 10-5 SD = 0,061 t = 1,42
Wasser/Auxin 10-3
SD = 0,065
t = 1,49 Auxin 10-3/Auxin 10-5
SD = 0,075
t = 0,133 Diskussion
B: Keimfähigkeitsprüfung mit der
Tetrazolium-Methode Durchführung 20 gequollene Maiskörner werden median halbiert und in 1%iger Tetrazolium-chlorid-Lösung 1 Stunde lang eingelegt. Keimfähige Ergebnis 60 % der Maiskörner zeigten keine Färbung und waren demnach nicht vital. Von den gefärbten zeigten fast alle Körner eine vollständige Keimfähigkeit an. Zeichnungen: Keimfähiges Korn Nicht Keimfähiges Korn Nicht Keimfähiges Korn Diskussion Keimfähige
Körner produzieren Stoffwechselprodukte, die den Farbstoff
Triphenyltetrazoliumchlorid hydrieren können. Im oxidierten Zustand ist der
Farbstoff farblos- im reduzierten aber rot. Dies lässt ein Erkennen von Körnern
zu, die noch diese Stoffwechselprodukte produzieren. Anhand einer Tabelle kann
man durch die gefärbten Regionen sehen, welche Keimlinge trotz partieller Färbung
nicht mehr keimfähig sind. Maiskörner stellen ihre Keimfähigkeit erst nach vielen Jahren ein, dann aber anscheinend sehr rasch. Deshalb erhielten wir fast nur komplett intakte oder überhaupt nicht mehr keimfähige Körner. Zwischenstufen sind recht selten. Allerdings ist die Keimrate auch für das Alter der verwendeten Körner recht niedrig.
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